Denken umfasst Fähigkeiten wie Theoriebildung, Vorhersage, Bewertung, Erinnern und Organisieren von Gedanken. Jeder besitzt diese Fähigkeiten, aber nicht jeder weiß, wie man sie effektiv einsetzt. Wir nutzen sie zur Problemlösung, Entscheidungsfindung, Organisation von Ereignissen oder zur Informationsverarbeitung.
Denken unterscheidet sich von der Wahrnehmung, da es innere Eigenschaften und das Wesen gesetzmäßiger Zusammenhänge von Objekten und Phänomenen widerspiegelt. Es ist ein indirekter und verallgemeinernder Prozess, der auf praktischer Tätigkeit basiert und über die Grenzen der Sinneswahrnehmung hinausgeht. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen, von der Begegnung mit einem Problem und dessen Erkennung bis zur Lösungsfindung. Dazu gehören: die Problemaufnahme, das Generieren und Bewerten von Lösungsansätzen und schließlich die Ausführung der Denkaufgabe.
Denken kann durch Lernen, Üben und Erfahrung entwickelt und trainiert werden. Das Training des Denkens kann uns helfen, flexibler mit komplexen Situationen umzugehen, präzisere Entscheidungen zu treffen und kreative Lösungen zu entwickeln.
Merkmale des Denkens
Problembezogenheit
Denken tritt nur auf, wenn der Mensch auf eine Problemsituation stößt, d.h. wenn seine Bedürfnisse nicht befriedigt werden oder er auf Schwierigkeiten oder Hindernisse bei seinen Tätigkeiten trifft.
Nicht jede „Problemsituation“ reicht jedoch aus, um Denkvorgänge anzuregen. Damit das Denken angeregt wird, muss der Einzelne sich der Problemsituation voll bewusst sein und sie in eine Denkaufgabe umwandeln. Dies erfordert, dass der Einzelne erkennt, was er bereits weiß, was er noch nicht weiß, und den Wunsch hat, Antworten zu finden. Denken entwickelt sich nur auf dieser Grundlage. Die Problembezogenheit ist das grundlegende und wichtigste Merkmal des Denkprozesses. Ohne eine Problemsituation kann sich der Denkprozess nicht bilden und entwickeln.
Beispiel: Sie sind Social-Media-Marketing-Mitarbeiter für ein Modeeinzelhandelsunternehmen. Die Online-Verkäufe des Unternehmens sind in letzter Zeit rückläufig. Ihre Aufgabe ist es, die Ursachen für diesen Rückgang zu ermitteln und Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Um dieses Problem zu lösen, müssen Sie analytisches, logisches und kreatives Denken einsetzen.
Indirektheit des Denkens
Denken spiegelt die Realität nicht direkt über die Sinne wider, sondern durch Bilder, Konzepte und Symbole.
Die Indirektheit des Denkens zeigt sich am deutlichsten im Gebrauch der Sprache. Sprache ermöglicht es jedem Einzelnen, Wissen und Erfahrung in den Denkprozess einzubringen, wie Regeln, Konzepte, Formeln und Gesetze, wodurch das Wesen von Dingen und Phänomenen besser erkannt und verstanden werden kann. Darüber hinaus zeigt sich die Indirektheit des Denkens auch in der Verwendung von Werkzeugen und Maschinen, um Erkenntnisse über Objekte zu gewinnen, ohne direkt mit ihnen in Kontakt zu treten.
Dank dieser Indirektheit erweitert das menschliche Denken seine Wahrnehmungsmöglichkeiten uneingeschränkt und ermöglicht es, wissenschaftliche Aussagen über die Vergangenheit und Zukunft von Dingen und Phänomenen zu treffen.
Beispiel: Sie sind Marketingmitarbeiter und mit der Entwicklung einer umfassenden Marketingstrategie für ein neues Produkt beauftragt. Um diese Aufgabe zu erfüllen, benötigen Sie strategisches Denken, Marktanalysen, Informationen über die Zielgruppe und die Wettbewerber.
Abstraktheit und Verallgemeinerung
Die Abstraktheit des Denkens erlaubt es uns, wichtige Faktoren herauszugreifen und unwichtige zu verwerfen, während die Verallgemeinerung es uns ermöglicht, Wissen aus verschiedenen Objekten basierend auf gemeinsamen Eigenschaften und Merkmalen zusammenzufassen.
Mit Abstraktheit können wir unwichtige Elemente ausblenden und uns auf die wichtigsten Punkte eines Problems, Objekts oder Phänomens konzentrieren. Dies ermöglicht einen kreativen und vielseitigen Blick auf die verschiedenen Aspekte des Problems, wodurch eine Verallgemeinerung durchgeführt werden kann, um ein allgemeines Modell oder Verständnis für eine Gruppe von Objekten basierend auf ähnlichen Eigenschaften zu erstellen.
Abstraktes und verallgemeinerndes Denken hilft uns nicht nur, aktuelle Probleme effektiv zu lösen, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, zukünftige Probleme zu bewältigen.
Beispiel: Bei der Marketingplanung für ein Produkt müssen Sie allgemeine Ziele (wie Umsatzsteigerung, Steigerung der Markenbekanntheit) und allgemeine Strategien zur Erreichung dieser Ziele festlegen.
Denken ist mit Sprache verbunden
Sprache spielt eine unverzichtbare Rolle bei der Darstellung von Denkergebnissen. Sie ist ein wichtiges Werkzeug, um Vorhersagen, Konzepte und Ideen über Dinge und Ereignisse zu vermitteln. Die Sprache, die wir heute verwenden, hat sich im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelt und ist das Ergebnis der Entwicklung des menschlichen Denkens.
Ohne Denken, ohne die Fähigkeit zu denken, könnte Sprache nicht existieren. Ebenso könnte der Denkprozess ohne Sprache nicht ausgedrückt und vermittelt werden.
Beispiel: Beim Verfassen einer Werbung für ein Produkt müssen Sie die Sprache geschickt einsetzen, um die Botschaft an die Zielgruppe zu vermitteln und sie zum Kauf des Produkts zu überzeugen.
Häufige Denkformen
Es gibt viele verschiedene Denkformen, die jeweils eine wichtige Rolle bei der Problemlösung und Entscheidungsfindung spielen. Einige gängige Denkformen sind: logisches Denken, kreatives Denken, kritisches Denken, systemisches Denken, strategisches Denken, Design Thinking und rechnerisches Denken. Jede dieser Denkformen hat ihre eigenen Merkmale und Anwendungen. Das Verstehen und Entwickeln dieser Denkformen wird uns helfen, unsere Fähigkeiten zur Problemlösung, Entscheidungsfindung und zum Erfolg im Leben zu verbessern.
Die Bedeutung des Denkens
Denkfähigkeiten sind auf allen Karriereebenen in allen Branchen wichtig. Personen mit guten Denkfähigkeiten können gut mit anderen zusammenarbeiten und unabhängig voneinander Probleme lösen, z. B. finanzielle Probleme, Managementprobleme und ineffiziente Prozesse. Aus diesem Grund schätzen und bevorzugen Unternehmen Bewerber, die gute Denkfähigkeiten vorweisen können.
Denken hilft den Menschen, die Welt wahrzunehmen, Handlungen auszurichten, Probleme zu lösen, Kreativität zu fördern und die Lebensqualität zu verbessern. Es ist die Grundlage für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung.
Wie kann man das Denken entwickeln?
Die Entwicklung des Denkens ist ein Prozess, der Ausdauer und Mühe erfordert. Es gibt viele Methoden, um das Denken zu entwickeln, darunter: Lesen, Lernen aus Erfahrung, Trainieren von Problemlösungsfähigkeiten, Üben von kritischem Denken, Teilnahme an kreativen Aktivitäten, Aneignen von neuem Wissen und ständiges Fragen.
