Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, wird durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst, das auch Windpocken verursacht. Nach überstandenen Windpocken verbleibt das Virus inaktiv in den Nervenzellen. Unter bestimmten Umständen kann es jedoch reaktiviert werden und entlang der Nervenbahnen zur Haut wandern, wo es die charakteristischen, schmerzhaften Hautausschläge der Gürtelrose verursacht.
Der Name „Gürtelrose“ (im Englischen „Shingles“) leitet sich vom lateinischen und französischen Wort für Gürtel ab und beschreibt die gürtelförmige Anordnung der Hautausschläge. Diese treten meist nur auf einer Körperhälfte auf und verlaufen entlang des Versorgungsgebiets eines einzelnen Nerven.
Jeder, der Windpocken hatte oder gegen Windpocken geimpft wurde, kann an Gürtelrose erkranken. Ältere Menschen, Menschen mit Krebs oder HIV sowie Menschen nach Organtransplantationen haben ein geschwächtes Immunsystem und sind daher anfälliger für Gürtelrose. Die meisten Menschen, die an Gürtelrose erkranken, sind jedoch gesund. Bei einem intakten Immunsystem sind in der Regel keine speziellen Tests erforderlich.
Die ersten Symptome der Gürtelrose sind oft brennende Schmerzen auf einer Körperseite, gefolgt von Bläschenbildung.
Gürtelrose tritt typischerweise auf einer Körperhälfte auf, z. B. im Gesicht, am Rumpf oder an den Gliedmaßen. Vor dem Auftreten der Hautausschläge verspüren Betroffene oft ein brennendes oder kribbelndes Gefühl. Nach ein bis zwei Tagen entsteht ein roter Hautausschlag mit kleinen, gruppierten Bläschen, die zunächst klare, später trübe Flüssigkeit enthalten. Innerhalb weniger Tage können weitere betroffene Bereiche auf derselben Körperhälfte auftreten.
Nach einigen Tagen platzen die Bläschen, verkrusten und heilen ab, manchmal mit Narbenbildung. Die Krankheit dauert im Durchschnitt ein bis zwei Wochen. Nach der Abheilung können noch einige Tage leichte Schmerzen anhalten. Bei älteren Menschen mit geschwächtem Immunsystem können jedoch nach Abklingen des Hautausschlags anhaltende Nervenschmerzen (Post-Zoster-Neuralgie) auftreten, die schwer zu behandeln sind.
Gürtelrose im Gesicht ist besonders gefährlich und kann zu Gesichtslähmung, Mundwinkelverziehung, Hornhaut- und Bindehautentzündung mit Sehstörungen bis hin zur Erblindung sowie zu Gefühlsstörungen im Bereich der Zunge und des Ohrs führen. Während der Erkrankung können auch geschwollene Lymphknoten auftreten, die jedoch meist vor der Abheilung des Hautausschlags zurückgehen.
Die Behandlung von Gürtelrose sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Die genaue Ursache der Gürtelrose ist unbekannt. Faktoren wie Stress, Müdigkeit, ein geschwächtes Immunsystem, Krebs, Strahlentherapie und Verletzungen der betroffenen Hautpartien können das Risiko erhöhen. Zu den Risikofaktoren für Gürtelrose gehören: Alter über 50 Jahre, Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen (z. B. HIV/AIDS, Krebs), Krebstherapien (Chemotherapie, Strahlentherapie) und die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken.
Mögliche Komplikationen der Gürtelrose sind: Post-Zoster-Neuralgie, Sehstörungen, neurologische Erkrankungen und Hautinfektionen. Die Behandlung der Gürtelrose erfolgt hauptsächlich medikamentös. Auch die häusliche Pflege spielt eine wichtige Rolle. Antivirale Medikamente können den Krankheitsverlauf verkürzen und die Symptome lindern. Eine frühzeitige Behandlung kann die Dauer und den Schweregrad der Erkrankung reduzieren und das Risiko einer Post-Zoster-Neuralgie halbieren.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Gürtelrose umfassen: Kontakt mit Erkrankten vermeiden, Risikofaktoren minimieren, Alkohol- und Tabakkonsum einschränken, auf eine ausgewogene Ernährung achten und für ausreichend Ruhe und Erholung sorgen.