E2E (End-to-End), auch bekannt als „durchgängig“, beschreibt Produkte oder Lösungen, die alle Schritte eines bestimmten Prozesses abdecken, in der Regel ohne Eingriffe von Drittanbietern. Die Kernphilosophie von E2E besteht darin, so viele Zwischenebenen oder -schritte wie möglich zu eliminieren, um die Leistung und Effizienz in jedem Prozess zu optimieren.
Traditionelle Lieferketten funktionieren oft in Silos, d. h. einzelne Abteilungen arbeiten unabhängig voneinander, was zu einer ineffizienten Gesamtleistung und eingeschränkten Lieferantenbeziehungen führt. Im Gegensatz dazu integriert eine umfassende E2E-Lieferkette alle Einnahme- und Ausgabenströme, beginnend mit dem Produktdesign, der Auswahl und Verwaltung von Lieferanten, der Produktionsplanung, dem Vertrieb bis hin zum Kundendienst nach dem Verkauf. Eine effiziente E2E-Lieferkette ermöglicht bahnbrechende Kundenerlebnisse, indem sie mehr Transparenz in Bezug auf Design und Produktleistung, Produktionskapazitäten, Auftragsverwaltung und Lagerbestände bietet.
Der Aufbau einer effizienten E2E-Lieferkette erfordert die Implementierung eines ERP-Systems (Enterprise Resource Planning), das Best-Practice-Geschäftsprozesse wie Concept-to-Launch, Procure-to-Pay und Order-to-Cash sowie Asset- und Personalmanagementprozesse umfasst. Dies ermöglicht Unternehmen einen ganzheitlichen Blick auf die Lieferkette, verbessert die strategische Planung und Umsetzung, die Entscheidungsfindung, die Personalplanung und das gesamte Geschäftswachstum.
Zu den Best Practices in der E2E-Lieferkette gehören: Bestandsmanagement nach dem Lean-Prinzip zur Vermeidung von Verschwendung, Kundenbedarfsplanung basierend auf Bestellhistorie, Marktanalysen und anderen Faktoren, Personalplanung und -management zur Bewertung der Kapazitäten der bestehenden Belegschaft.
Digitale Transformation in der Lieferkette hin zum E2E-Modell.
Ein schlankes Managementsystem, die Implementierung einer datengesteuerten Ursachenanalyse sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der Lieferkette können zu einer effektiven Planung und einer agilen Reaktion auf Marktveränderungen beitragen. Eine starke Vernetzung zwischen Lieferanten, Herstellern und Kunden ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für den Aufbau nachhaltiger Geschäftsbeziehungen. Die Arbeit in und über das gesamte Netzwerk hinweg zur Verbesserung von Qualität, Service und Kosten an allen Berührungspunkten ist das Erfolgsrezept für unternehmerischen Erfolg. Die Lieferkette ist die Lebensader jedes Unternehmens und beeinflusst alles, von der Qualität, dem Vertrieb und den Kosten der Produkte und Dienstleistungen bis hin zum Kundenservice und der Kundenzufriedenheit und letztendlich den Gewinn und die Kapitalrendite.
Industrie 4.0 mit Technologien wie kostengünstigen Sensoren, einer immer breiteren Internetverbindung (einschließlich 5G) und zuverlässiger Software treibt die tiefgreifende digitale Transformation der Lieferkette voran. Diese Transformation wird schrittweise über mehrere Jahre erfolgen, aber die Veränderungen werden große Engpässe reduzieren oder beseitigen. Die Erfassung strukturierter und unstrukturierter Daten von Kunden, Lieferanten und Märkten mithilfe von Sensoren und Crowdsourcing (einschließlich Social Media) ist ein wichtiger Schritt in diesem Prozess. Die Nutzung von KI & ML, um „gleichzeitig deskriptive, prädiktive und präskriptive Erkenntnisse zu gewinnen“ und kontinuierliches Lernen zu unterstützen, ist ebenfalls ein wichtiger Trend.
