„Hàm tiếu“ ist ein vietnamesisches Wort chinesischen Ursprungs, das wörtlich „Lächeln“ bedeutet, aber oft verwendet wird, um ein schüchternes, zurückhaltendes, sanftes Lächeln zu beschreiben, das noch nicht vollständig erblüht ist. Der Begriff findet häufig in der Literatur und Poesie Verwendung, um die zarte, scheue Schönheit einer Frau zu beschreiben. „Hàm tiếu“ unterscheidet sich von Wörtern wie „lautes Lachen“, „breites Grinsen“ oder „ausgelassenes Gelächter“, da es eine subtilere, nuanciertere und ausdrucksstärkere Bedeutung trägt.
Laut dem Zitatwörterbuch hat „hàm tiếu“ zwei Bedeutungen: ein verhaltenes Lächeln, ein Knospenlächeln, und eine sich gerade öffnende Blüte. Die zweite Bedeutung wird oft in der Poesie verwendet, um die Schönheit von Blumen, insbesondere von Kirschblüten, zu beschreiben. Das Bild einer „hàm tiếu“-Kirschblüte symbolisiert die Frische und Schüchternheit des Frühlings sowie die reine, zarte Schönheit einer Frau.
Das Wörterbuch von Nguyễn Quốc Hùng definiert „hàm tiếu“ als „mit geschlossenem Mund lächeln, ein zaghaftes Lächeln, nicht weit geöffnet – Bezieht sich auf eine Blume, die noch nicht vollständig geöffnet ist“. Diese Definition betont die Diskretion und Schüchternheit des „hàm tiếu“-Lächelns und verbindet gleichzeitig das Bild des Lächelns mit einer sich öffnenden Blüte, was eine interessante und poetische Assoziation hervorruft.
In der klassischen Literatur wird das Bild von „hàm tiếu“ häufig verwendet, um die Schönheit von Frauen zu beschreiben. Zum Beispiel beschreibt der berühmte Vers von Nguyễn Du: „Unter dem goldenen Mond, am Rande der Liebe, wer kennt den gebrochenen Herzenskummer der Frau wie Wasser“ das Bild von Thúy Kiều mit einem „hàm tiếu“-Lächeln, das ihren Kummer verbirgt. Dieses Lächeln zeigt nicht nur äußere Schönheit, sondern verbirgt auch tiefe innere Gedanken und Gefühle.
Die Phrase „Đào hoa hàm tiếu“ (lächelnde Pfirsichblüte) im Gedicht „Pfirsichblüten wachsen in der lächelnden Höhle, der niedrige Zaun vor tausend Pferden“ von Li Bai beschreibt die Schönheit blühender Pfirsichblüten in einer friedlichen, idyllischen Landschaft. Das Bild der „hàm tiếu“-Pfirsichblüte in Kombination mit dem Bild des niedrigen Zauns und der tausend Pferde erzeugt ein wunderschönes, erhabenes Naturgemälde.
„Hàm tiếu“ ist nicht nur ein Wort, das ein Lächeln beschreibt, sondern auch ein kulturelles Symbol mit hohem ästhetischem und expressivem Wert. Es zeigt die Subtilität der vietnamesischen Sprache und Kultur und trägt zur Bereicherung des vietnamesischen Wortschatzes bei. Die geschickte Verwendung des Wortes „hàm tiếu“ macht den Text eleganter, bildhafter und poetischer.