Diphtherie, auch bekannt als Rachendiphtherie, ist eine akute Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht wird. Charakteristisch ist die Bildung von zähen, weißlich-grauen Pseudomembranen (Belägen), die sich im Rachen, in der Nase, an den Mandeln und im Kehlkopf festsetzen und schnell ausbreiten können. Die Krankheit kann auch auf der Haut und anderen Schleimhäuten (z. B. Bindehaut der Augen, Genitalien) auftreten.
Die Diphtherie-Bakterien in den Pseudomembranen produzieren ein Exotoxin, das zu Atem- und Kreislaufversagen, Lähmung des Gaumensegels mit Veränderung der Stimme, Schluckbeschwerden und Verwirrtheit führen kann. In schweren Fällen kann es zu Koma und Tod kommen. Als Komplikationen können Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder periphere Neuropathie (Nervenentzündung) auftreten.
Diphtherie ist hochansteckend. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen oder Husten. Gesunde Menschen können sich durch Einatmen der infektiösen Tröpfchen anstecken, wenn sie keine Immunität gegen Diphtherie haben. Eine indirekte Übertragung ist ebenfalls möglich, z. B. durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 5 Tage oder länger.
Hippokrates, der Vater der westlichen Medizin, beschrieb Diphtherie erstmals im 5. Jahrhundert v. Chr. Auch aus dem alten Ägypten und Syrien gibt es Berichte über Diphtherie-Epidemien. Das verursachende Bakterium wurde 1883-1884 entdeckt, und ein wirksames Antitoxin wurde Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt.
Diphtherie ist eine akute bakterielle Infektion mit zähen, weißlich-grauen Belägen an Mandeln, Rachen, Kehlkopf und Nase. Dank der Impfung im Rahmen des erweiterten Impfprogramms für Kinder ist die Inzidenz von Diphtherie in vielen Ländern deutlich zurückgegangen. Dennoch besteht in Regionen mit geringer Durchimpfungsrate weiterhin das Risiko von Ausbrüchen. Kinder unter 40 Jahren, Menschen mit Immunschwäche, Personen, die in überfüllten und unhygienischen Umgebungen leben, sowie Personen ohne vollständigen Impfschutz haben ein erhöhtes Risiko, an Diphtherie zu erkranken.
Der Erreger der Diphtherie ist das grampositive, aerobe Bakterium Corynebacterium diphtheriae, das in drei Varianten vorkommt: Gravis, Mitis und Intermedius. Unter dem Mikroskop erscheinen die Bakterien gerade oder leicht gekrümmt, unbeweglich, ohne Kapsel und ohne Sporenbildung. Sie wachsen gut in sauerstoffreicher Umgebung, insbesondere in Anwesenheit von Blut und Serum.
Die Fähigkeit des Diphtherie-Bakteriums, das gefährliche Exotoxin zu produzieren, ist auf die Infektion mit einem Bakteriophagen zurückzuführen, der das Gen für das Toxin trägt (1). Nur toxinproduzierende Bakterienstämme können schwere Erkrankungen verursachen. Nicht-toxinproduzierende Stämme verursachen hingegen nur leichte bis mittelschwere Infektionen der oberen Atemwege ohne Pseudomembranbildung, können aber in seltenen Fällen systemische Erkrankungen wie Autoimmunarthritis oder Endokarditis auslösen.
Das von den Bakterien produzierte Exotoxin hemmt die Proteinsynthese und führt zur Zerstörung von Gewebe, wodurch sich die charakteristischen zähen, weißlich-grauen Pseudomembranen in Nase, Rachen, Zunge, Mandeln und Kehlkopf bilden. Das Toxin wird ins Blut aufgenommen und verteilt sich im Körper. Es ist für die gefährlichen Komplikationen der Diphtherie verantwortlich: Myokarditis, Pneumonie, Neuropathie, Nervenschäden, Lähmungen und plötzlicher Tod.
Ist Diphtherie ansteckend? Ja! Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die sich auf verschiedene Weise ausbreitet, am häufigsten durch Tröpfcheninfektion. Infizierte oder gesunde Träger des Bakteriums geben beim Sprechen, Husten oder Niesen infektiöse Tröpfchen in die Luft ab. Gesunde Menschen können sich durch Einatmen dieser Tröpfchen anstecken, wenn sie keine Immunität gegen Diphtherie haben. Eine indirekte Ansteckung ist auch durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen möglich.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die Komplikationen der Diphtherie sehr gefährlich. Ohne rechtzeitige Behandlung können lebensbedrohliche Komplikationen auftreten, wie z. B. Atemwegsobstruktion, Myokarditis, Nervenschäden mit Lähmungen, Lähmung des Gaumensegels, Blasenlähmung, Zwerchfellähmung, Lungenentzündung (Atemversagen oder Pneumonie) und Tod innerhalb von 6-10 Tagen.