Was sind Ovarialzysten?

Februar 15, 2025

Ovarialzysten gehören zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen und können in jedem Alter, von der Kindheit bis zu den Wechseljahren, auftreten. Sowohl Frauen ohne Schwangerschaft als auch Schwangere können betroffen sein. Etwa 5-10% der weiblichen Bevölkerung entwickeln Ovarialzysten.

Die Eierstöcke sind die weiblichen Geschlechtsdrüsen, die Eizellen für die Befruchtung produzieren. Jedes Wachstum im Eierstock führt zur Bildung einer Ovarialzyste.

Ovarialzysten können neu entstandenes Gewebe oder Flüssigkeitsansammlungen im Eierstock sein. Studien zeigen, dass die meisten Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens eine Zyste entwickeln. Die Erkrankung macht etwa 3,6% der gynäkologischen Erkrankungen aus, wobei die meisten Zysten gutartig sind und weder Beschwerden noch Symptome verursachen.

Ovarialzysten werden in zwei Haupttypen unterteilt: funktionelle Zysten und organische Zysten.

Funktionelle Zysten

Diese Zysten entstehen durch hormonelle Schwankungen im Eierstock, ohne dass sich die Eierstockstruktur verändert. Es gibt drei Arten von funktionellen Zysten: Follikelzysten, Lutealzysten und Theka-Lutein-Zysten.

Follikelzysten sind reife Follikel, die nicht platzen und keinen Eisprung auslösen. Die Zyste wächst weiter und kann bis zu 8 cm groß werden, was zu einem verzögerten Menstruationszyklus führen kann. Lutealzysten entstehen, wenn sich der Gelbkörper nach dem Eisprung normal weiterentwickelt und eine dünnwandige, flüssigkeitsgefüllte Zyste bildet, die Schmerzen und Blutungen im Beckenbereich verursachen kann. Theka-Lutein-Zysten treten häufig bei Blasenmole oder Chorionkarzinom auf.

Organische Zysten

Bei diesen Zysten verändert sich das Eierstockgewebe, wodurch ein Krebsrisiko besteht. Zu den organischen Zysten gehören: seröse Zystadenome, Dermoidzysten, Mucinöse Zystadenome und Endometriome.

Seröse Zystadenome sind die häufigste Form. Es handelt sich um flüssigkeitsgefüllte, dünnwandige Zysten, die meist gutartig sind. Eine starke Durchblutung der Oberfläche, Wucherungen auf der Oberfläche oder im Inneren der Zyste können jedoch auf eine bösartige Veränderung hinweisen. Dermoidzysten (Teratome) sind die häufigste Art von Dermoidzysten und machen 25% der Ovarialzysten aus. Sie sind meist gutartig und können in jedem Alter auftreten. Die Zystenwand ist wie eine Hautschicht aufgebaut und enthält Haare, Knochen, Zähne, Talgdrüsen usw. und kann sich leicht verdrehen. Mucinöse Zystadenome machen 20% der Ovarialzysten aus. Sie sind viellappig und daher größer als andere Zystenarten. Sie enthalten eine dicke, gelbe, schleimige Flüssigkeit und sind oft mit umliegenden Organen verwachsen. Endometriome: Gebärmutterschleimhautgewebe wächst auf der Oberfläche des Eierstocks und zerstört gesundes Eierstockgewebe. Die Zyste ist dünnwandig, mit umliegendem Gewebe verwachsen und enthält „Schokoladenblut“. Sie verursacht oft Schmerzen während der Menstruation. Verwachsungen können die Eileiter blockieren und zu Unfruchtbarkeit führen.

Ursachen für Ovarialzysten sind: Schwangerschaft, Endometriose, Beckenentzündungen, Vorgeschichte von Ovarialzysten und familiäre Vorbelastung (Mutter oder Schwester mit Ovarialzysten).

Die Anzeichen einer Ovarialzyste sind oft unauffällig und symptomlos. Die meisten Fälle werden bei Routineuntersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen entdeckt. Symptome können auftreten, wenn die Zyste größer wird: Schmerzen im Beckenbereich, im unteren Rücken, Beschwerden, Blähungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und unregelmäßige Menstruation. Schnelles Wachstum der Zyste, ein aufgeblähter Bauch mit Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit und Müdigkeit sind Anzeichen für eine bösartige Erkrankung und erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung.

Die Diagnose von Ovarialzysten erfolgt durch eine Kombination aus klinischer und bildgebender Diagnostik. Die klinische Diagnose umfasst die Erhebung von Informationen über Menstruationsstörungen, Schmerzen und Beschwerden im Beckenbereich, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnverhalt und Verstopfung. Die bildgebende Diagnostik umfasst Ultraschall, CT-Scan oder MRT sowie Tumormarker-Tests.

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